FAQ
Ein Hohlraumboden und ein Doppelboden sind beide Systemböden, die in der Gebäudetechnik eingesetzt werden. Beide Böden haben eine ähnliche Struktur, bei der Stützen auf dem Rohboden platziert werden, um einen Zwischenraum für Installationen zu schaffen
- Der Unterschied zwischen den beiden Böden besteht darin, dass beim Doppelboden einzelne Platten aufgenommen werden können, um jederzeit Zugang zum Zwischenraum zu ermöglichen. Ein Hohlraumboden hingegen bildet eine in sich geschlossene Fläche, und der Zugang zum Zwischenraum ist nur durch definierte Revisionsöffnungen oder Ausschnitte möglich
- Der Hohlraumboden hat jedoch den Vorteil, dass er als Bodenbelag Bahnenware verlegt werden kann, während Fliesen oder Parkett unabhängig vom Raster des Hohlraumbodens verlegt werden können
Bei der Bemessung von Systemböden spielen Punktlasten eine wichtige Rolle.
1. Punktlasten:
- Punktlasten sind Kräfte oder Gewichte, die über eine kleine Fläche auf den Boden einwirken. Diese Lasten werden typischerweise durch Füße von schweren Gegenständen wie Tresoren, Serverracks oder Transportgeräten auf den Boden übertragen.
- Die Bewertung der Tragfähigkeit von Systemböden erfolgt oft durch punktförmige Lastprüfungen, bei denen die Einwirkung der Last auf eine begrenzte Fläche simuliert wird.
- In der Praxis können mehrere Einzellasten auf ein Rasterfeld des Systembodens einwirken. Die Summe der Einzellasten darf die maximale Nennlast des Systembodens nicht überschreiten.
- Beispiel: Stellen Sie sich in Reihe aufgestellte Geldautomaten vor. Die Füße dieser Automaten erzeugen mehrere punktuelle Lasteinleitungen mit geringem Abstand.
2. Belastung durch Förderfahrzeuge:
- Dynamische Belastungen können auch durch Förderfahrzeuge verursacht werden. Die Räder dieser Fahrzeuge wirken als punktförmige Lasten auf den Systemboden.
- Dabei sind Schwingbeiwerte zu berücksichtigen, um mögliche Spitzenbelastungen zu erfassen.
- Die maximale Last der Radgruppen darf die Nennlast des Systembodens nicht überschreiten.
- Schwingbeiwerte variieren je nach Art des Transports (handbetrieben oder motorisch betrieben).
3. Berechnung der Nennpunktlast:
- Nennpunktlast = Last der Radgruppen × Schwingbeiwert
- Temporäre Maßnahmen wie lastverteilende Platten können die Systemertüchtigung unterstützen.
Die europäischen Normen DIN EN 12825 für Doppelböden und DIN EN 13213 für Hohlböden dienen als Grundlage für die Bewertung und Klassifizierung von Systemböden. Horizontale Lasten sollten separat betrachtet werden
Norm für Hohlraumböden DIN EN 13 213
DIN EN 13213 ist eine Norm für Hohlböden. Ein Trockenhohlboden ist ein Bodensystem, bei dem die Bodenkonstruktion aus einzelnen Paneelen besteht, die auf einer Unterkonstruktion aufliegen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Massivböden (Estrich mit Dämmung) ist ein Trockenhohlboden leichter und flexibler.
Die Norm DIN EN 13 213 legt Anforderungen an die Planung, Ausführung und Instandhaltung von Trockenhohlböden fest. Sie befasst sich mit verschiedenen Aspekten wie Tragfähigkeit, Biegesteifigkeit, Brandschutz, Schallschutz und Wärmedämmung.
Die Norm zielt darauf ab, die Sicherheit, Funktionalität und Gebrauchstauglichkeit von Trockenhohlböden zu gewährleisten. Sie bietet Richtlinien und Empfehlungen für die Gestaltung und Konstruktion von Trockenhohlböden, um eine hohe Qualität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
In der DIN EN 13 213 werden auch Anforderungen an die Materialien, die bei der Konstruktion von Trockenhohlböden verwendet werden, festgelegt. Es werden beispielsweise Anforderungen an die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Materialien gestellt, um eine ausreichende Stabilität und Tragfähigkeit der Böden sicherzustellen.
Die Norm DIN EN 13 213 ist für Unternehmen, Fachleute und Bauherren relevant, die Trockenhohlböden planen und konstruieren. Sie dient als Leitfaden für die korrekte Ausführung von Trockenhohlböden, um eine hohe Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.
Norm für Doppelböden DIN EN 12 825
DIN EN 12825 ist ein deutscher Industriestandard für Doppelböden. Ein Doppelboden ist ein Hohlboden, der in Büro- oder Industriegebäuden verwendet wird und eine flexible Installation von elektrischen und technischen Leitungen ermöglicht.
Die DIN EN 12 825 spezifiziert die Anforderungen an Doppelböden hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit, ihrer Feuer- und Schallschutzeigenschaften sowie ihrer Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, chemische Einflüsse und Abrieb.
Die Tragfähigkeit eines Doppelbodens wird in Klassen eingeteilt: Klasse 1 für leichte Belastung bis Klasse 6 für hohe Belastung.
Die Norm definiert auch die Testmethoden, mit denen die Eigenschaften eines Doppelbodens gemessen werden können. Diese Tests umfassen unter anderem Tests zur Tragfähigkeit, Schalldämmung und Feuerbeständigkeit.
Doppelböden nach DIN EN 12825 werden in der Regel in Bürogebäuden, Rechenzentren, Laboren und Industrieanlagen eingesetzt, wo eine flexible und sichere Installation von Leitungen erforderlich ist. Durch die Verwendung von Doppelböden können Leitungen leicht verlegt, gewartet und ausgetauscht werden, ohne die Struktur des Gebäudes zu beeinträchtigen.